Airedales vom Bühlertal
Mitglied im KfT, VDH, FCI

Anka - von Kerstin Hecklin


Alles begann auf meiner allerersten Hundeausstellung in Stuttgart 1991, im Alter von 14 Jahren. Mit dem Wunsch, die geeignete Hunderasse für die Familie zu finden, haben meine Eltern, meine Schwester mit Mann und Kind und natürlich ich einen Sonntagsausflug auf den Killesberg unternommen. Und ich spürte es schon damals. Nichts fand ich so aufregend wie diesen einen Tag!!! So viele Hunde, große, kleine, braune, schwarze, gefleckte, nackte, langhaarige, hochbeinige, kulleraugige.... Doch für mich stand schnell fest: Ein Airedale Terrier soll es sein.

 


Allerdings waren meine Eltern anderer Ansicht. Ein Airedale fanden sie zu groß, zu ungestüm, einfach zu unpraktisch im Alltag. Die optimale Lösung war ihrerseits, auf die "Nummer kleiner" auszuweichen: Einen Welsh Terrier! Dieser sieht zwar ähnlich aus, ist jedoch wesentlich anstrengender und dickköpfiger als ein Airedale. Aber das konnten wir damals ja noch nicht wissen... (hihi)

So kamen unendliche Monate des Wartens auf mich zu, da es der richtige Welpe vom richtigen Züchter sein sollte. Wir hatten damals Kontakt mit Frau Becker aufgenommen und uns somit für einen Hund aus dem Hause "Gänseliesel" entschieden. Allerdings hatten meine Eltern die super Idee, vor der Übergabe noch für 2 Wochen mit mir in Urlaub zu fahren. Das war wohl der längste und schlechteste Urlaub überhaupt. Jede Stunde, jeder Tag wurde gezählt, bis wir endlich wieder nach Hause fuhren. Unterstützt von einer Woche Regenwetter fuhren wir immerhin 3 Tage früher nach Hause, um endlich unsere "Anka" abzuholen. 


Endlich war der Tag gekommen. "Gipsy vom Gänseliesel" - für uns einfach nur Anka - trat in mein Leben. Innerhalb kürzester Zeit waren wir das größte "Dreamteam" überhaupt. Überall hin durfte sie mich begleiten: in den Wald, auf die Wiese, in den See, in den Bach, neben dem Fahrrad, im Sessellift, unter der Jacke auf der Eckbank, zum Einkaufen, in die Stadt...

6 Jahre später zog ich von zuhause aus, um in Mannheim zu studieren. So oft es ging, durfte sie mitkommen. So begleitete sie mich von nun an auch im Zug, in der Straßenbahn, an der Uni, ja auch manchmal zu den Vorlesungen und in die Mensa. Mein Mann nahm sie mit in mathematische Seminare, sodass sie bald als kleiner Einstein galt...


Leider ging auch diese Zeit viel zu schnell vorbei, in der wir eigentlich für sie zu wenig Zeit hatten. Doch manchmal denke ich, dass es ihr am wichtigsten war, einfach nur bei uns zu sein...

Anka bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Stöckchen aus dem Wasser holen.

So erkrankte Anka im Alter von 12 Jahren an Krebs. Sie hatte einen Tumor in der Nebenhöhle bekommen. Als dieser nach außen "fühlbar" wurde, war es allerdings schon zu spät. Er war schon in den Nasenbereich eingedrungen und deswegen inoperabel. Die Nachricht war für uns das Schrecklichste auf Erden. Sie konnte nicht geheilt werden und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das Ende uns treffen sollte...

Wir unternahmen alles, was wir konnten. Schließlich entschlossen wir uns, sie bestrahlen zu lassen. So wurde das Wachstum für 3-4 Monate gehemmt und wir durften mit Anka einen letzten, unvergessenen Sommer erleben. In diesem Sommer gingen wir so oft es ging, ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Schwimmen gehen am See.

Nach dem Baden im See döst Anka an unserer Seite.

Ihre Freude brachte sie immer mit ihrer Rute zum Ausdruck. Der Schwanz wedelte ununterbrochen wie ein Propeller: Am Ufer, im Wasser beim Schwimmen, sogar beim Schlafen auf Frauchens Decke!

Ja, ja... sie wird niemals vergessen werden. Sie war für alle - für meine Eltern genauso wie für meinen Mann - etwas Unbeschreibliches und soll hiermit nicht in Vergessenheit geraten...

So kam der Tag des Abschieds. Eine bekannte Tatsache aber ist: "Der Eine der Familie geht, ein Anderer kommt." So war es auch in dieser Nacht. Die Hündin meiner Schwester, die selbst leidenschaftliche Züchterin (Labrador Retriever) ist, bekam an diesem Abend zur gleichen Zeit Welpen ...

Aber eines stand für mich schon lange fest: Ohne Hund bin ich nur ein halber Mensch. Deshalb ging ich auf die Suche nach einem neuen Freund... dieses Mal aber "eine Nummer größer". So erfüllte ich mir meinen Kindheitswunsch und kaufte mir meinen ersten Airedale Terrier "William von Schloss Corvey" - SAM!

Sam ist unser absoluter Traumhund, jeder der ihn kennt, weiß, dass er etwas ganz besonderes ist!!